Zusammenfassung
Fragestellung: In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, den Einfluss verschiedener Behandlungsmethoden
auf Beschwerdenminderung im Schultergelenk einer gelähmten Extremität nach Schlaganfall
zu beurteilen.
Materialien und Methode: 54 Personen, die vorgegebenen Kriterien entsprachen, wurden zufällig in drei Gruppen
A, B und C aufgeteilt. Patienten in der Gruppe A sind mit traditionellen Methoden
behandelt worden. Das Behandlungsprogramm in der Gruppe B umfasste eine individuelle
Kinesiotherapie, die auf dem Konzept der Propriozeptiven Neuromuskulären Fazilitation
basierte. Die Gruppe C wurde zusätzlich einer Spannungsmobilisation der peripheren
Nerven im Bereich der betroffenen Extremität unterzogen. Mittels einer fünfstufigen
Skala wurde die Schmerzintensität, Häufigkeit der Schmerzbeschwerden, sowie die Menge
der eingenommenen Analgetika bewertet. Die Auswertung wurde vor der ersten Behandlung
und nach Beendigung der gesamten Mobilisierungstherapie (nach 21 Tagen) vorgenommen.
Ergebnisse: In der Gruppe A wurden signifikante Effekte nur im Fall der Schmerzintensität (p<0,05)
beobachtet. In der Gruppe B und C waren die Effekte im Bezug auf alle beobachtete
Parameter signifikant (Schmerzintensität – p<0,05; Häufigkeit der Schmerzbeschwerden
– p<0,001; Analgetika – p<0,01).
Diskussion: Bessere Ergebnisse in der Gruppe B, in der die Mobilisierung nach der PNF-Methode
durchgeführt wurde, sind darauf zurückzuführen, dass die Arbeit mit dem Patienten
vorwiegend auf Normalisierung der Muskelspannung anzielte und in der Konsequenz eine
Verbesserung der Körperhaltung erzielt worden ist. Ein positives Ergebnis der Spannungsmobilisierung
peripherer Nerven in der Gruppe C kann man mit der Verbesserung der Mechanik der peripheren
Nerven erklären, die in der gesamten Funktionskette in der Regel gestört ist.
Schlussfolgerung: Die Anwendung der PNF-Methode, sowie der Spannungsmobilisation peripherer Nerven
der betroffenen Extremität, weist bei Patienten nach Schlaganfall im Vergleich zur
Behandlung mit traditionellen Methoden eine größere Effektivität hinsichtlich der
Schmerzreduktion auf.
Abstract
Purpose: Influence of various therapeutic approaches on some pain-related parameters in the
area of affected shoulder in the late-stage post-stroke subjects was evaluated.
Material and Methods: Fifty four subjects were randomised into 3 intervention groups. Group A received
usual care. Group B was treated with proprioceptive neuromuscular facilitation (PNF)
while in group C mobilisation of peripheral nerves of affected upper extremity was
performed. Following pain-related parameters were addressed: pain intensity, pain
frequency and the amount of pain medication (all variables using five-level ordinal
scale). All assessments were performed on the beginning and at the end of the intervention
(after 21-days), respectively.
Results: In group A significant longitudinal effects were present only in terms of pain intensity
(p<0.05). In groups B and C it all pain-related parameters improved significantly
(intensity – p<0.01; frequency – p<0.001; medication p<0.01; identical p-values for
both groups).
Discussion: Favourable therapeutic outcomes demonstrated in group B may be related to normalization
of muscle tone which was the primary target of an PNF intervention. In group C positive
influence of neuromobilisation may be explained by the improved mechanics of peripheral
nerves which is usually impared within the whole functional chain.
Conclusion: In late-stage post-stroke subjects application of PNF techniques as well as mobilisations
of peripheral nerves showed greater effectiveness in improving pain-related parameters
in the area of the affected upper extremity as compared with usual care in patients
after stroke.
Schlüsselwörter
Schultergelenk - Schmerz - Hemiplegie - PNF - Mobilisation peripherer Nerven
Key words
shoulder - pain - stroke - PNF - neuromobilisation